Freitag, 22. August 2003

Kailash - Changtang


Wir stehen bereits um 7:00h auf, bekommen noch frische Nudelsuppe zum Frühstück – dazu gibt es Karaoke-Untermalung aus der Konserve.

Dann geht es los. Die Fahrt geht heute ziemlich problemlos dahin – abgesehen von zwei Reifenpannen, die allerdings nicht viel Zeit kosten. Wir fahren weiter durch den Tschangtang, sehen wieder kleinere Herden von Kyangs, einige Antilopen, Nomaden mit ihren Herden, einige Nomadenzelte, die sich wie schwarze Spinnen in die Landschaft drücken.

Gertse (unser gestriges Etappenziel) erreichen wir allerdings erst gegen 13:00h. Hier treffen wir auch unseren Truck wieder. Knapp außerhalb von Gertse machen wir Lunch. Es gibt wieder Kartoffelsalat und Chapati – ich kann’s schon nicht mehr sehen! Also esse ich Kuchen (den der Koch gestern für uns gebacken hätte), Mangos aus der Dose und grünen Tee (der Schwarztee hängt mir auch langsam zum Hals heraus – zum Glück hat uns Barbara einige Teeblätter besorgt)

Nach dem Auftanken der Fahrzeuge geht es weiter.

Die Straße zieht sich endlos, das ständige Gerüttel wirkt einschläfernd. Ich döse so vor mich hin – von einem Schlagloch zum nächsten. Die Landschaft mit ihrer unendlichen Weite (Erdzeit 20030822 – unendlichen Weiten – Raumschiff Hauser dringt in Regionen vor, die noch kaum ein Mensch zuvor gesehen hat...), wie gesagt die weite Landschaft mit ihren Nomaden, Tieren, Seen, bunten Bergen und den Schneegipfeln des Transhimalaya sind zwar atemberaubend, aber mit der Zeit wird auch das eintönig und langweilig.

Die ständigen Fotostopps nerven (es ist eh immer dasselbe zusehen), die unvermeidlichen Pinkelpausen sind lästig, zumal unsere Fahrer jede Pause sofort zu einem gemütlichen Beisammensitzen mit Zigarettenpause nützen, so ist gleich mal wieder eine Viertelstunde weg. Dazu kommen natürlich wieder kleinere Pannen...
Es geht einfach nichts weiter, obwohl wir (fast) ständig fahren – aber bei 40 km/h Schnitt...

Um ca. 19:00h erreichen wir unseren Lagerplatz. Weit entfernt vom heutigen Planziel. Das Lager liegt knapp nach der Abzweigung zur Südroute auf 5020m! Es verspricht kalt zu werden. Solange die Abendsonne ihre letzten wärmenden Strahlen schickt, werden schnell unsere Zelte aufgestellt. Alle helfen mit.

Ich fühle mich erstaunlich gut, obwohl das Lager höher liegt als unser „Hochlager“ bei der Kora. Offensichtlich sind wir jetzt alle gut akklimatisiert. Nur der lästige Husten und Schnupfen wird nicht besser – wie denn auch bei der Morgen- und Nachtkälte.

Ich krieche in mein Zelt und schreibe mein Tagebuch – die Sherpas servieren Tee und Kekse. Irgendwann wird es Nachtmahl geben...

Morgen müssen wir dann über den Transhimalaya – unsere Fahrer schrauben eh schon wieder an den Autos rum – hoffentlich mit Erfolg!

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