Heute früh ist es saukalt. Nach Abbruch des Lagers und
kurzem Frühstück Abfahrt.
Es ist zunächst noch bewölkt, endlich kommt die Sonne raus
und es wird ein bisschen wärmer. Unser Fahrer zeigt uns einige Wildtiere:
Gazellen und sogar eine Herde Kyangs (Wildesel).
Es geht ganz gut dahin, bis der scheinbar geistig
umnachtete Fahrer des Landcruisers, der eh schon die meisten Pannen und Unfälle
verursacht hat, wieder mit seinen Blödheiten anfängt. Zunächst passieren wir
noch einen Salzsee, dann einen Pass (über 4700m), plötzlich schwankt der
besagte Dillo wieder von der Straße ab – und bleibt im Gatsch stecken. Allen
anderen – auch unserem Fahrer – gelingt es bald, den Landcruiser wieder flott
zu bekommen, doch nun beginnt das Chaos erst recht.
Kaum hat er sein Fahrzeug wieder frei, gibt dieser Mensch
Vollgas und fährt prompt ins nächste Matschloch. Doch diesmal ist der Jeep
derartig gut eingegraben, dass er nach einer Stunde Arbeit noch immer nicht
flott zu bekommen ist. Wir verteilen die Insassen auf die verbliebenen 3
Landcruiser und fahren weiter nach Zaga (kleine Ortschaft an einem Salzsee), wo
wir erst mal unseren Lunch einnehmen (mit Verspätung).
Die Fahrer fahren mit zwei Jeeps zurück und versuchen, den
stecken gebliebenen Landcruiser flott zu bekommen. Wir bleiben inzwischen in
dem kleinen einfachen Restaurant, warten, sehen dem Koch bei seiner Arbeit am
Wok zu, schlendern durch die „Metropole“ Zaga und vor allem warten wir....
16:30h ca. 160 km Piste sollten wir heute noch schaffen,
unser LKW wartet in der Nähe von Gertse.
Bis 18:00 tut sich nichts – Barbara und ein paar andere
nehmen den noch verbliebenen Jeep um nachzuschauen. Inzwischen stellen wir uns
schon drauf ein, die Nacht in Gertse zu verbringen. Als sie zurück kommen,
haben sie sämtliches Gepäck mit – oben am Auto wird immer noch gegraben – wir
bleiben hier.
Ab jetzt wird’s richtig gemütlich. In dem kleinen Rasthaus
gibt es 5 Gästezimmer, auf die wir uns aufteilen. Ich habe ein 4 Bett-Zimmer
gemeinsam mit Wolfgang, Franz und Stephan – wenigstens sparen wir uns eine
Zeltübernachtung (geht mir eh schon langsam auf den Geist).
Nach der Zimmerverteilung gehen wir mit Serki in ein nahes
Teehaus (bzw. tibetisches Restaurant) und trinken reichlich Buttertee und
tibetischen Tee mit Milch (süß). Dazu probieren wir Tsampa. Man schaufelt sich
etwas von dem Gerstenmehl in seinen Buttertee und rührt bzw. knetet mit den
Fingern solange, bis eine Art Teig entstanden ist, den man dann genüsslich
verzehrt (ist gar nicht so schlecht und zusammen mit dem Buttertee enthält es
alles, was der Körper braucht).
Ich trinke Unmengen von Tee in allen Variationen – auch
„normalen“ Schwarztee (wurde extra für die „haklichen“ der Gruppe zubereitet),
es wird ja ständig nachgeschenkt, sobald man seine Tasse zurück auf den Tisch
stellt.
Man möchte eigentlich gar nicht mehr aufstehen, so
gemütlich ist es.
Wir sitzen auf einer Art Couch mit weichen Kissen als
Rückenlehne vor niedrigen tibetischen Tischen. In der Mitte des Raumes der
Ofen.
Immer wieder kommen Einheimische herein, um den Langnasen
bei ihren Experimenten mit Buttertee und Tsampa zuzuschauen.
Plötzlich kommt Kesang (ziemlich erschöpft) und teilt uns
mit, dass der Landcruiser endlich freigekommen ist. Alle Jeeps sind auf dem Weg
zur Unterkunft.
Wir gehen langsam zurück.
Mittlerweile hat uns der chinesische Wirt ein tolles
mehrgängiges Abendessen gezaubert. Es gibt gebratene Auberginen mit scharfer
Sauce, verschiedene pfannengerührte Gemüse und ein Pilzgericht, Reis und Suppe
– ausgezeichnet!
Danach zur Unterhaltung ein Actionfilm aus dem DVD-Player!
Halbwegs zufrieden kriechen wir in unsere Schlafsäcke. Das
Licht im Zimmer lässt sich nicht abschalten (geht automatisch aus, sobald der
Generator um 23:00h ausgeschaltet wird). Die Toilette ist ein Misthaufen hinter
dem Haus, aber das sind wir ja mittlerweile gewöhnt. Hauptsache wir haben ein
warmes Dach über dem Kopf, zumal die Fahrzeuge in der Früh von Raureif
überzogen sind.
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