Samstag, 28. August 2010

Cotopaxi 5897m

Unser Bergführerteam holt uns in der Hosteria San Mateo ab, dann geht es ab in den Cotopaxi Nationalpark. Die Strasse geht bis zum Parkplatz auf 4500m. Wetter nicht besonders, teilweise Regen, schlechte Sicht.
Vom Parkplatz müssen wir unsere ganze Ausrüstung (inkl. Schlafsack) 300 Höhenmeter über ein Geröllfeld bis zum Refugio José F. Rivas auf 4800m hinauftragen (1 Stunde).
Die Berghütte ist sehr gemütlich, aber die Lager sind voll (zum Glück wurde ein extra Raum für uns reserviert, liegt zwar draussen, aber dafür ist es halbwegs ruhig - Oropax).
Am Nachmittag überprüfen wir nochmals die Ausrüstung (Klettergurt, Steigeisen, Pickel).
Wir steigen bis zum Gletscher auf, wo das Bergführerteam einige Eistechniken (Gehen mit Steigeisen usw.) mit uns übt.
Abends kochen sie für uns - sehr gut: Suppe, Huhn mit Reis und Nachspeise!
Danach ab ins Lager - Wecken ist um Mitternacht. Schneefall in der Nacht.

Nach dem Weckruf mühsames Aufstehen, viel geschlafen haben wir nicht...
Habe Kopfschmerzen und etwas Übelkeit - wird nach Trinken zum Glück besser.
Kein Appetit, daher nur Tee und einige Kekse zum Frühstück - hoffentlich geht es bald los...

Aufstieg um 1:30 saukalt, Nebel, Neuschnee, starker Wind - eine irrsinnige Schinderei.

Zunächst geht es über verschneites Geröll und Lavasand bis zum Gletscher.
Steigeisen anlegen, anseilen und ziemlich rasch über die erste Steilstufe mit vielen Spalten - sehr anstrengend.

Ich bin mit Peter W. und Bergführer Gustavo in einer Seilschaft (Nr. 2).
Vollmondnacht, man sieht die Lichter von Quito in der Ferne und natürlich die Stirnlampen der anderen Bergsteiger, aber der Cotopaxi selbst ist in Wolken, ausserdem sehr starker Wind, der an den Kräften zerrt (zeitweilig bläst es einen fast um).

Wir steigen langsam durch den Gletscherbruch auf, machen nur zwei Trinkpausen und sonst geht es schrittweise mit kurzen Verschnaufpausen über steile Eisflanken bergauf bis endlich nach 6 Stunden der Gipfel erreicht ist. Oben sieht man nur ein paar Meter, der eisige Sturm bläst (bin froh, dass ich nur hinter Gustavo herstapfen musste, die letzten Meter zum Gipfel fast auf allen vieren...)

Leider oben überhaupt keine Sicht - schnelles Gipfelfoto, dann schauen wir, dass wir runterkommen.

Abstieg in 2 Stunden - gefährlich...
Peter geht voraus, ich wieder in der Mitte und Gustavo sichert uns von hinten.
Beim Abstieg etwas bessere Sicht und weniger Wind, wir sehen zum ersten Mal, wo wir überhaupt aufgestiegen sind und können auch ein paar Fotos schiessen.
Sind aber sehr müde und gehen daher sehr langsam und vorsichtig, bis wir endlich das Refugio erreichen.

Insgesamt waren nur 5 von unserer Gruppe am Gipfel, ich der dritte...

In der Hütte kurz etwas trinken, zusammenpacken und dann beginnt schon der Abstieg zum Parkplatz, den wir gegen Mittag erreichen. Kaum zu glauben, dass es erst Mittag ist - fühlt sich an wie später Nachmittag.

Obwohl es mit Abstand meine schwierigste und anstrengendste Bergtour war, bin ich sehr zufrieden...

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